Bei der ‹Maßnahme am Normalnull Berlins› wird die Norm einer künstlich getroffenen Vereinbarung befragt und das alte Normalnull in ein neues Höhenmodell für den gesamten Berliner Stadtraum überführt. Berlin ist der gedachte Raum und praktische Rahmen für die Maßnahme am Normalnull (NN): Die Maßnahme ist nicht nur Gedankenspiel, sondern bezieht sich ganz konkret auf das menschliche Maß, den Berliner Maßstab und ist eine Konstruktion, die für Berlin ein visuelles und gedankliches Höhenmodell neben dem Meeresspiegel bestimmt.
Die Gustave - Eiffel - Oberschule liegt demnach auf einer Höhe von - 72,81m.
Das Dach des leerstehenden Schulgebäudes wurde formatfüllend in Blickrichtung Alex mit roter Straßenmarkierungsfarbe bezeichnet und gibt exemplarisch den erreichten Tiefstand bekannt.
Während der Eröffnung werden die Besucher einen Abend lang dem Berliner Horizont näher gebracht und eine Kontaktaufnahme mit der Höhenmarkierung -72,81 im Detail ermöglicht. Sicherungsleinen im roten Bereich verbinden während des abendlichen Dachspaziergangs alle Besucher zu einer Seilschaft.
Was ist normal? Wo ist Normalnull?
Wir suchen in der horizontalen Ebene, in den geologischen Schichten Berlins zwischen Fernsehturm und U-Bahn, den höchsten und tiefsten öffentlichen Standort.
Wir verlegen alte Maßstäbe in den Luftraum und setzen exemplarisch an
ausgewählten Objekten neue Maßstäbe.
Wir forschen in der hierarchischen Koordinate der Senkrechten.
Wir berechnen die Höhen und Tiefen Berlins neu. Das alte NN hat seine
Gradlinigkeit verloren und schlängelt sich im Untergrund. Unser vorläu-
figes Ergebnis auf der Suche nach einem Maß der Mitte:
Berechnung des neuen Nullplateaus:
207m (Telecafé Fernsehturm Alexanderplatz) + 30m (U-Bahn) = 237m
237m : 2 = 118,5m
207m – 118,5m = 88,5m entspricht 0
Formel: x - 88,5 = h
NN liegt jetzt im Luftraum auf einer Höhe von 88,5m.
Fast ganz Berlin ist unten durch.
Land unter für alle?
Die Höhe der Gustave - Eiffel - Oberschule berechnet sich wie folgt:
15,69 - 88,5 = - 72,81 |
